Das Beifußblättrige Traubenkraut - ein gefährlicher Allergieauslöser
Information und Maßnahmen
Das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia), auch Ambrosia, Beifuß-Ambrosie, Traubenkraut, Aufrechtes Traubenkraut, Wilder Hanf oder mit seinem englischen Namen Ragweed ([ræg'wi:d] Fetzenkraut) genannt, ist ein einjähriges „Unkraut" aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ambrosia keimt im Frühjahr bis Sommer. Die Pflanze kann beim Menschen durch den Pollen, aber auch bei Hautkontakt mit dem Blütenstand heftige Allergien auslösen.
Allergie-Auslöser
Die Pollen des Beifußblättrigen Traubenkrauts gehören mit zu den stärksten Allergie Auslösern. Die unbehandelte Allergie kann allergische Reaktionen der Augen und der Atemwege auslösen und im schlimmsten Fall sogar zu Asthma führen.
Der späte Blütezeitpunkt des Beifußblättrigen Traubenkrautes von Juli bis Oktober bedeutet eine zusätzliche Belastung der Pollenallergiker durch die Verlängerung der Pollenflugsaison. Außerdem sind Kreuzreaktionen mit Goldrute, Sonnenblume, Kamille, Arnika und allen Blumen, die wie Margeriten oder Gänseblümchen aussehen, möglich. Eine Kreuzreaktion mit Pilzsporen ist auch nicht auszuschließen. Der Genuss von bestimmten Lebensmitteln (Tomaten und Wassermelonen) soll die Beschwerden der Traubenkraut-Allergiker verstärken. Kamillenwasser ist zur Behandlung gereizter Augen nicht zu empfehlen, weil dagegen häufig eine Kreuzallergie besteht.
Erscheinungsbild
Das Beifußblättrige Traubenkraut wächst gewöhnlich 20 cm bis 1,5 m hoch.
Im Unterschied zum gemeinen Beifuß sind die Stängel leicht behaart, die Blütenstände gedrungener und die Wuchsform kugelig.
Die einjährige Pflanze blüht von Juni bis Oktober mit fingerförmigen, grüngelblichen Blütenständen die kleine, unscheinbare gelbe Blütenköpfchen tragen und bis zu einer Milliarde Pollen pro Pflanze produzieren.
Die Frucht (Achäne) ist etwa 2,5 mm breit, 3,5 mm lang und im oberen Bereich etwa 2 mm ausgezogen. Sie enthält einen einzigen Samen. Bei einer großen Pflanze wurden bis zu 62.000 Samen nachgewiesen, eine durchschnittlich große Pflanze produziert ca. 3000 bis 4000 Samen. Die Samen der Beifuß-Ambrosie sind sehr lange im Boden lebensfähig und können nach 39 Jahren noch keimen.
Wuchsbedingungen:
Das Beifußblättrige Traubenkraut ist eine licht- und wärmeliebende Pflanze, die zugleich auch ausreichende Niederschläge im Sommer benötigt.
Daher fehlt sie im sommertrockenen Mittelmeerraum und in den Alpen. Entlang von Straßenrändern kann sie auch in trockenere Gebiete vordringen, da diese Standorte durch die Wassersammelfunktion der Straßenfläche besser mit Wasser versorgt sind. Sie benötigt zur Entwicklung und Fruchtreife eine ausreichend lange Vegetationsperiode.
Als konkurrenzschwache Ruderalart benötigt sie für die Keimung offene Bodenflächen. Ihre bevorzugten Lebensräume sind Straßenbankette/ränder, Ruderalstandorte (Schutthalden, Mülldeponien), Industriegelände, Hausgärten, Vogelfutterplätze, Äcker.
Verwechslungsmöglichkeiten
Einbringungswege
Nachgewiesen wurde die Ambrosie in Ungarn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte die Verschleppung von Pflanzen nach Italien und Frankreich. Seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts verbreitet sich die Pflanze explosionsartig.
Folgende Einbringungswege werden diskutiert:
• mit Vogelfutter
• in Ballen von Zierpflanzen aus Gebieten mit großen Ambrosia-Vorkommen
• über Wildackereinsaaten
Die Samen werden dann im Reifenprofil, in Radkästen bzw. als Erdanhaftungen an Autos, LKW und landwirtschaftlichen Maschinen verbreitet
Bekämpfungsmaßnahmen
Die Pflanzenbestände lassen sich am effektivsten durch Ausreißen reduzieren.
Mähen vor der Blütezeit ist nicht effizient, da geschnittene Pflanzen rasch neue blütentragende Zweige bilden können. Wenn man das Beifußblättrige Traubenkraut zur Blütezeit ausreißt (besser wäre es vorher), sollte man sich mit einer Staubmaske vor den Pollen schützen.
In jedem Fall sollten bei den Arbeiten Handschuhe getragen werden, weil auch durch Hautkontakt eine Sensibilisierung (Steigerung der Empfindlichkeit) ausgelöst werden kann.
Wer bereits unter Allergien leidet, sollte diese Arbeit nicht selbst durchführen. Das beim Ausreißen entstehende Grüngut sollte möglichst verbrannt oder in Plastiksäcken verpackt der Müllabfuhr zugeführt werden.
Weitere Informationen im Internet
http://www.pollenwarndienst.at
http://www.ambrosiainfo.de
http://www.raonline.ch/pages/edu/bio/ambrosia01.html
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