Der Staudenknöterich
Erscheinungsbild
Der Japanische Staudenknöterich hat hohle, kräftige Stängel, kann bis zu 4 Meter hoch werden und bildet zumeist sehr dichte Bestände.
Er ist sehr schnellwüchsig, besitzt ledrige, derbe Blätter mit schmaler Spitze und rechtwinkelig gestutztem Blattgrund von bis zu 12 Zentimetern Länge und 8 Zentimetern Breite.
Dadurch lässt er sich vom Sachalin-Knöterich unterscheiden, welcher herzförmige, wesentlich größere Blätter mit runzeliger Oberfläche hat.
Die Blüten sind weiß gefärbt.
Das Rhizom, über das sich der Staudenknöterich hauptsächlich vermehrt, ist nicht zu verwechseln mit einem Wurzelsystem. In seinem Aufbau gleicht es einem oberirdischen Sprossteil, es wächst aber unterirdisch. Vom Rhizom zweigen nach unten schließlich die Wurzeln, nach oben die Triebe und Blätter der Pflanze ab. Die Ausläufer des Staudenknöterichs sind unterirdisch kriechende, verlängerte Seitensprosse der Mutterpflanze. An den Knoten der Ausläufer können neue Triebe entstehen, die eine oberirdisch sichtbar Pflanze bilden. Stirbt der Ausläuferabschnitt zwischen dieser und der Mutterpflanze schließlich ab, entsteht damit ein eigenständiges Individuum (= Klon).
Wuchsbedingungen
Die Pflanze ist v.a. am Ufer von Fließgewässern zu finden, besonders in gehölzfreien Bereichen oder unter Uferbewuchs, der genügend Lichteinfall ermöglicht. Häufig zu finden ist sie aber auch auf Brachflächen, an Straßenrändern, Böschungen und auf Grünland, das nicht regelmäßig gemäht wird.
Immer häufiger zu finden ist sie auch in Almgebieten über 1500 Metern, wenn Schüttmaterial eingebracht wurde. Bei Frost sterben die oberirdischen Teile der Pflanze ab, das unterirdische Rhizom ist aber winterhart, da die unterirdischen Teile bis zu 2 Meter in den Boden ragen. Gerade in diesem Zustand (d.h. ohne oberirdischen Bewuchs) sind die vom Staudenknöterich befallenen Flächen besonders erosionsanfällig, da der Boden offen und oberflächlich kaum durchwurzelt ist.
Einbringungswege
Bekämpfungsmaßnahmen
Für den Landwirt besteht die Gefahr des Staudenknöterichs v.a. darin, dass die Pflanze so dominant ist, dass auf besiedelten Flächen kaum etwas anderes mehr wachsen kann. Hat sich der Staudenknöterich schließlich etabliert, ist es zudem zeit- und kostenintensiv, ihn wieder zu beseitigen. Daher gilt es, bei einem Befall möglichst frühzeitig zu reagieren bzw. einem solchen generell vorzubeugen, z.B. durch das Einsäen brachliegender Flächen.
Auch im Straßenbau kann der Staudenknöterich massive Probleme hervorrufen. Er kann Schäden an Kanalisation, Straßenbelägen, Schutz- und Stützmauern sowie Gebäuden verursachen, indem er in der Lage ist, selbst schmalste Ritzen und schadhafte Stellen zu durchwachsen und im Anschluss durch Dickenwachstum zu sprengen. Seine Ausläufer können auch in das Schotterbett von Straßenbanketten oder Eisenbahntrassen hineinwachsen und diese in ihrer Funktion beeinträchtigen. Daher ist auch hier ein Bewuchs zu verhindern oder, falls vorhanden, zu bekämpfen.
Eine Mahd ist erfolgreich, wenn sie über Jahre in kurzen Zeitabständen durchgeführt wird, so dass die Pflanzen keine Möglichkeit haben, Blätter zur Assimilation (Stoff- und Energiewechsel) auszubilden. In diesem Fall kommt es zu einer Schwächung des Staudenknöterichs und er stirbt ab. Das Ausgraben ist nur bedingt erfolgversprechend, denn wenn Rhizomteile im Boden bleiben, treibt die Pflanze daraus neu aus. Es ist darauf zu achten, bei Pflege- und Baumaßnahmen kein Pflanzenmaterial oder mit Rhizombruchstücken versetzten Boden zu verschleppen.
An Fließgewässern bietet der Staudenknöterich v.a. während der Vegetationsruhe keinerlei Uferschutz. Von ihm bestandene Böschungen werden leicht unterspült und bei Hochwasser fortgerissen. Auch dringt er in feinste Risse im Beton von Wehranlagen, Brücken, Anlagen zum Hochwasserschutz und anderen Bauten an Gewässern ein und verbreitert diese Risse durch sein Dickenwachstum mit der Zeit immer mehr. Einen gewissen Erfolg verspricht das Anpflanzen von z.B. Weiden oder Erlen an befallenen Flussufern, allerdings müssen diese in den ersten Jahren, um konkurrenzfähig zu bleiben, immer wieder freigeschnitten werden. Unter diesen Umständen besteht die Möglichkeit, dass der Staudenknöterich zurückgedrängt wird. Um weiterer Besiedelung des Staudenknöterichs vorzubeugen, gilt es, in noch nicht befallenen Gebieten sehr konkurrenzstarke Pflanzen wie z.B. Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), Pestwurz (Petasites hybridus) und Schwarzerle (Alnus glutinosa) anzusiedeln.
Weitere Informationen im Internet
http://www.bachpaten-freiburg.de/oekologi/neophyt/knoetfr.htm
http://www.uni-koblenz.de/~odsbcg/rheinwan/neoreyn.htm
http://www.lwg.bayern.de/gartentipps/2005/14604/index.php
http://www.neophyten.net/problemarten/japanknoeterich.html
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/fallopiajaponica.html
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/fallopiasachalinensis.html
http://www.biodiv.at/chm/situation/aliens/situation.htm