Natura 2000 - Raabklamm
- Karte im Digitalen Atlas (GIS Steiermark)
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Managementplan
GEBIETSBESCHREIBUNG
Vogelschutzgebiet, Fauna-Flora-Habitat-Gebiet
mittlere Seehöhe: 505 m
Fläche: 555 ha
Dieser Abschnitt der Raab wurde in die Liste der Flußstrecken von nationaler Bedeutung auf-genommen. Ausschlaggebend hierfür sind das Vorhandensein einer weitgehend intakten Gewässerstruktur sowie weitgehend intakte Fließgewässerstrecken mit besonderer Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt.
Aufgrund der naturkundlichen Besonderheiten ist die Klamm als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Hervorzuheben ist das Vorkommen der in der Steiermark vollkommen geschützten Pflanzen Daphne mezereum und Lilium martagon, sowie der teilweise geschützten Pflanzen Aconitum lycoctonum und Cyclamen purpurascens.
Ebenso soll auf die Reliktföhrenwälder (Erico-Pinteten) in den oberen Hangbereichen hingewiesen werden.
Zusätzlich finden sich im Gebiet zahlreiche Annex I-Vogelarten und zahlreiche Rote Liste-Arten.
Der Raabursprung befindet sich auf ca. 1100 m Seehöhe westlich des Osserberges in den Passailer Alpen. Anfänglich von einem moosreichen Fichtenwald begleitet, verläuft die Raab einige Kilometer (bis Höhe Eschenbauer) in einem Ahorn-Eschen-Ulmen dominierten Laubmischwald Richtung Passail.
Raabklamm:
Zwischen Passail und Oberdorf durchbricht die Raabklamm, als längste Klamm Österreichs, die bis zu 600 m hohen Wände des Steirischen Randgebirges. Der Flußabschnitt ist von einer hohen Strukturvielfalt mit dynamischen Umlagerungsprozessen geprägt.
Von Interesse ist die Raabklamm gleichsam aus geologischer und ökologischer Sicht. Geologisch gesehen findet man am Beginn Schöckelkalk vor, während ab der Mitte Silikatgestein vorherrscht. Pergamitblöcke und Adern mit Muskovit Glimmer sind auffallend. Etwa in der Mitte findet man mit Kohl- und Günzbrunnen zwei Karstquellen vor.
Aus botanischer Sicht sind neben typischen Vertretern und Leitarten der Schluchtwälder Eiszeitrelikte, präwürmeiszeitliche Relikte, Warmzeitrelikte sowie pontische und pannonische Florenelemente vertreten.
Das Längsprofil durch das Raabtal weist ein sehr steiles Gefälle bis Gleisdorf auf, danach zeigt die Raab zunehmends den Charakter eines Tieflandflusses, wobei diese unteren Bereiche fast vollständig reguliert sind. Nach ca. 250 Laufkilometern mündet die Raab bei Györ in einen Seitenarm der Donau.
Gemeinden im NATURA 2000-Gebiet
Gutenberg-Stenzengreith, Mortantsch, Naas, Passail
INFORMATION
http://www.raabklamm.at