Staatliche Wirtschaftsarchive
Eisenwesen und Forstarchive
Von den Behörden, die vor der Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft (1625) und den damit verbundenen Reformen im Berwesen eingerichtet waren, hat sich nur wenig Material erhalten; am ehesten noch im Bestand des sogenannten Oberbergamtes Leoben, worin die Archive verschiedener Bergbehörden bis 1699 zusammengefaßt wurden. 1626 wurde vom Landesfürsten das Kammergrafenamt als übergeordnete Bergbehörde eingerichtet, dem 1747 das Oberkammergrafenamt folgte, aus dem nach verschiedenen Kompetenz- und Namensänderungen (Oberbergamt und Berggericht, Revierbergamt etc.) schließlich die Berghauptmannschaft hervorging.
Als Folge einer Krise schlossen sich 1625 die Radgewerken aus der innerbergischen Bergregion, die Hammerwerksbesitzer und die Eisenhändler aus Steyr zur Innerberger Hauptgewerkschaft zusammen. Von den Verwaltungsämtern (Direktion, Radwerkstelle, Buchhaltung, Verlagsstelle Steyr, Hammerwerksstelle Weyer etc.) dieser Gesellschaft hat sich seit der Gründung ein sehr reichhaltiges Material erhalten, das einen wertvollen Einblick in zahlreiche Aspekte der Geschichte dieser Region erlaubt. Neben dem Erzabbau auf dem Erzberg finden sich in diesen Beständen auch zu vielen anderen Abbaustätten zahlreiche Archivalien (etwa Donnersbach, St. Gallen, Hieflau, Groß- und Kleinreifling, Lassing, Mariazell, Neuberg, Radmer, Reichraming etc.).
Im Herbst 2001 konnte das Landesarchiv den Bestand der VOEST Alpine Eisenerz übernehmen, der vor allem das Eisenwesen im 19. und 20. Jahrhundert dokumentiert. Daneben verwahrt das Archiv neben vielem anderen auch etwa das Werksarchiv Böhler.
Von Anfang an war das Forstwesen eng mit dem Bergbau verbunden, und so findet sich in den Montanarchiven dazu viel Material (etwa das Waldamt Schladming). Darüber hinausgehend verwahrt das Landesarchiv auch das Forstarchiv Wildalpen oder die Archive der Forstämter Aussee, Grundlsee und Hinterberg.
Salzwesen (Aussee)
Das Material zum Salzwesen umfaßt eigentlich nur das Archiv der zumindest ab dem Spätmittelalter einzig bedeutenden steirischen Salzstätte Aussee. Dieses ist zwar nicht ganz so umfangreich wie jenes zum Eisenwesen, bietet aber für die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der Region dennoch sehr wertvolle Informationen.
Die Akten der verschiedenen Ämter und Behörden setzten im wesentlichen mit dem 16. Jahrhundert ein, daneben gibt es aber auch noch eine Urkundensammlung, die bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts zurückreicht.