Finanzarchive und Kataster
Finanzbehörden
Von großem Wert sind auch die Bestände der Finanzprokuratur mit Akten zu Lehens- und Patronatsangelegenheiten und des Steiermärkisch-kärntnerischen Fiskalamtes, wo zum Beispiel ebenfalls Akten über Lehen (seit dem 16. Jahrhundert) aber auch Willebriefe, Materialen zu Stiftungen und über fiskalischen Streitereien zu finden sind.
Kataster und Vermessungsämter
In diesem Bestand gilt es zunächst die Maria-Theresianische Steuerrektifikation von 1748 zu erwähnen, als deren Ergebnisse die Subrepartitionstabellen entstanden, deren laufende Nummern wiederum die Basis für die Urbarnummern darstellten. Dieser Bestand ist primär nach Kreisen und weiters nach Grundherrschaften (u. dgl.) geordnet. Die nächste Aufnahme des Landes in Hinblick auf die steuerliche Erfassung erfolgte unter Joseph II., der sich dabei an den Werbbezirken und den diesen untergeordneten Steuergemeinden orientieren konnte. Der sogenannte Josephinische Kataster trat jedoch nie in Kraft. Nach 1817 erfolgte unter Franz I. schließlich zur Neubemessung der Steuern die Erstellung des Franziszeischen Katasters, bei dem die Steuer- durch Katastralgemeinden ersetzt wurden. In den Protokollen zum Franziszeischen Kataster wurden alle Parzellen mit vielen Detailinformationen eingetragen, zudem wurden im Maßstab 1:2880 sehr genaue (färbige) Mappen angelegt (Indikationsskizzen, Riedkarten, Duplikate der Originalmappen). Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Steuerleistungen in die großformatigen Gesamtschätzungsoperate eingetragen, die 1879 von den Grundbesitzbögen abgelöst wurden. Zum Teil befinden sich auch die Bestände der jüngeren Vermessungsämter im Landesarchiv.
(nach E. Schöggl-Ernst)