NSG-c 05 Attems-Moor
Bez. Leibnitz
GEBIETSBESCHREIBUNG:
Das in der Gemeinde Straß-Spielfeld liegende, durch seine großflächigen und nahezu undurchdringlichen Schwarzerlen-Sumpfwälder geprägte Gebiet ist größtenteils über einen gut begehbaren Moorlehrpfad erschlossen.
Ein Forstweg trennt das Areal in eine West- und Osthälfte. Im Zentrum der westlichen Gebietshälfte befinden sich die Überreste eines verbuschenden, verschilfenden Übergangsmoores. Am Rand der Moorfläche liegt die Aussichtsplattform, die vom Parkplatz auf kurzem Weg erreichbar ist und einen guten Überblick über den Bestand samt Moortümpel gibt.
Im Osten werden die Sumpfwälder ihrem Namen gerecht und sind von mehreren kleinen Quellgerinnen durchzogen. Diese ziehen zum südlich gestreckt verlaufenden Linder Bach hin.
Ganz im Süden verläuft auf einem Damm ein für den Verkehr gesperrter Fahrweg, im Osten quert ein wenig frequentierter Gemeindeweg auf diesem Damm.
Einige Moorpflanzen finden in diesem Verlandungsmoor tief im Alpenvorland ein letztes Rückzugsareal fernab ihrer Hauptverbreitungsgebiete wie zum Beispiel der Kamm-Wurmfarn (Dryopteris cristata), Sumpffarn (Thelypteris palustris), Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre), Großer Wasserschlauch (Utricularia australis) oder Moor-Birke (Betula pubescens).
Gemeinsam mit den dichten und großflächigen Schwarzerlen-Sumpfwäldern stellen sie einen Feuchtlebensraum von hoher bis sehr hoher naturschutzfachlicher Wertigkeit dar, der jedoch durch einen sinkenden Grundwasserstand sowie durch die voranschreitende Verbuschung und Verschilfung in seinem hochwertigen Fortbestand bedroht ist.
Insgesamt ist das große Feuchtwaldgebiet von sehr großer Bedeutung und Rückzugsgebiet für sehr viele Tierarten. Dem Gebiet kommt aus libellenkundlicher Sicht eine sehr hohe landesweite Wichtigkeit zu. Gleich zwei in Österreich vom Aussterben bedrohte, streng geschützte Arten, die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) und die Vogel Azurjungfer (Coenagrion ornatum) haben hier ihren Lebensraum genauso wie mindestens 16 andere Libellenarten. Es gibt auch eine artenreiche Reptilien- und Amphibienfauna. Von den dort lebenden Vogelarten ist der potenziell gefährdete Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) hervorzuheben.
Schutzzweck: Erhaltung eines Nieder- bzw. Übergangsmoores und Erlenbruchwaldes mit Bachaue, Schilfröhricht und Stillgewässern als ungestörte bzw. naturnahe Feuchtlebensräume mit den charakteristischen Tier- und Pflanzenarten.
Schutzziel: Erhaltung und Entwicklung eines stabilen Moorkörpers mit Moortümpel und Erlenbruchwald.
Nummer des Naturschutzgebietes: | 5c |
Größe des Naturschutzgebietes: | 15,95ha |
Seehöhe des Naturschutzgebietes: | 250m |
Verordnung zum Naturschutzgebiet: | 09.07.1973 |