NSG-c 50 Feuchtbiotop Mooshuben in Halltal
Bez. Bruck-Mürzzuschlag
GEBIETSBESCHREIBUNG:
Das NSG liegt in der mittelmontanen Höhenstufe der nördlichen Randalpen südwestlich von Halltal im Weiler Mooshuben in einer sanft nach Südosten abfallenden Senke. Den geologischen Untergrund bildet Moränenmaterial, welches hier den lokal anstehenden Dachsteinkalk überdeckt. Darüber hat sich ein kalkfreies Übergangsmoor in Form eines Hangmoores entwickelt. Quellige Horizonte direkt nordwestlich des Gebietes sorgen für eine gute Wasserversorgung des Bodens und ermöglichten die Entwicklung von großflächigen Niedermoorbereichen.
Punktuell sind Übergänge zu Hochmoorinitalen angedeutet. Zentral gedeiht ein Moorbirken-Bruchwald mit Rotföhre. Nordwestlich außerhalb der bestehenden Schutzgebietsgrenzen setzt sich der niedermoorartige Bereich noch weiter fort, welcher teilweise beweidet wird. Die restliche Umgebung ist von Wirtschaftswiesen geprägt. Das NSG wird von der Hofzufahrt zum Gehöft vulgo Riegler durchquert, weshalb das Moor auch als "Riegler-Moor" bekannt ist.
In den Moorbirken-Bruchwäldern gedeihen neben Moor-Birken (Betula pubescens), Rot-Föhren (Pinus sylvestris), Pfeifengras (Molinia caerulea) und Rundblättrigem Wintergrün (Pyrola rotundifolia) auch verschiedene Seggen wie z.B. die Grau-Segge (Carex canescens) und die Schnabel-Segge (Carex rostrata).
Zur Vegetation der Niedermoore zählen z.B. Teufelsabbiss (Succisa pratensis), das regional seltene Hunds-Straußgras (Agrostis canina) und Hirse-Segge (Carex panicea). Einen besonderen Hochsommeraspekt bilden die wollig-fädigen Erscheinungen des Breitblättrigen Wollgrases (Eriophorum latifolium) und der Alpen-Rasenbinse (Trichophorum alpinum).
In den Großseggen-Rieden kommen z.B. Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Sumpf-Tarant (Swertia perennis) und Sumpf-Ständelwurz (Epipactis palustris) vor.
Eine botanische Kostbarkeit des Pflanzenschutzgebietes ist das Vorkommen der sehr seltenen, stark gefährdeten und vollkommen geschützten Faden-Segge (Carex lasiocarpa).
Bei den Pfeifengraswiesen-Brachen dürfte es sich um ehemalige Niedermoor Bereiche handeln, da hier typische Niedermoor-Arten, wie Davall-Segge (Carex davalliana), Braun-Segge (Carex nigra), Alpen-Haarbinse (Trichophorum alpinum) und Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium), nebst anderen typischen Arten vorkommen. Als Besonderheit scheint hier der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) auf.
Die meisten natürlichen und naturnahen Moor- und Feuchtwiesenstandorte sind sowohl botanisch als auch zoologisch von hoher naturschutzfachlicher Bedeutung. Die Verzahnung, Natürlichkeit und relative Größe ergeben einen ausgesprochen wertvollen und schützenswerten Lebensraum für gefährdete Arten.
Die lokale Tagfalterfauna z.B. ist artenreich und weist zudem einige Rote Liste-Arten auf. Von Bedeutung sind die biotopspezifischen Charakterarten Mädesüß-Perlmuttfalter (Brenthis ino) und Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina).
Schutzzweck: Erhaltung des Moorbirkenbruchwaldes mit angrenzenden Nieder- und Übergangsmooren als naturnahe Feuchtlebensräume mit den charakteristischen Tier- und Pflanzenarten.
Schutzziele: Erhaltung der Vorkommen von Faden-Segge und Rundblättrigen Sonnentau sowie der natürlichen Baumartenmischung mit Moorbirken-Bruchwald.
Nummer des Naturschutzgebietes: | 50 c |
Größe des Naturschutzgebietes: | 1,85 ha |
Seehöhe des Naturschutzgebietes: | 890 m |
Verordnung zum Naturschutzgebiet: | 13.04.1987 |