NSG-c 81 Auwald und Feuchtwiesen in der Grünau
Bez. Bruck-Mürzzuschlag
GEBIETSBESCHREIBUNG:
Das schmal langestreckte NSG liegt in der tiefmontanen Höhenstufe der nördlichen Randalpen westlich von Mariazell am Südostfuß des Brunnkogels um den Grünaubach. Der Wall bzw. die Brücke, auf welcher bis 1988 die Mariazellerbahn den Grünaubach querte, sind nicht Teil des NSG, wodurch dieses in zwei Teilgebiete zerfällt. Die geologische Situation ist von risseiszeitlichem Moränenmaterial geprägt. Der Boden ist außerhalb vom Auwald ein Anmoor mit unterschiedlichem Kalkgehalt. Der Grünaubach pendelt in diesem Bereich frei und an seinen Ufern gedeihen artenreiche Grauerlen-Eschen-Auwälder. Neben Wirtschaftswiesen liegt zentral ein Feuchtbiotop-Komplex der von offener Wasserfläche über Schwingrasen, Niedermoore und Großseggen-Riede bis zu Feuchtwiesen-Brachen reicht. Das NSG wird im Norden von der B71 und im Süden zumeist vom äußeren Rand des Auwaldes begrenzt. Daran schließen Intensivwiesen bzw. die steilen Einhänge ins Grünaubachtal an.
Wesentliche Bereiche des Gebietes erlangen hohe naturschutzfachliche Wertigkeit: Die großflächige Grauerlen-Eschen-Au ob ihrer Flächenausdehnung und Naturnähe, ebenso der in seinem natürlichen Bett fließende Grünaubach.
Besonderen Wert erhält das Gebiet vor allem durch die Kombination mit der zentral liegenden Sumpf-Vegetation, bestehend aus der Verlandungsserie vom offenen Tümpel mit dem sehr isolierten Vorkommen des Zwerg-Igelkolbens (Sparganium natans), über Schwingrasen bis zu Großseggen-Rieden und Pfeifengras-Streuwiesenbrachen.
Die Vorkommen von österreichweit und/oder steiermarkweit hochgradig gefährdeten Arten wie z.B. Kreuzotter (Vipera berus), Mädesüß-Perlmuttfalter (Brenthis ino), Senf-Weißling (Leptidea sinapis), Randring-Perlmuttfalter (Proclossiana eunomia), Sumpfspornzikade (Paradelphacodes paludosa), Große Weidenröschenzirpe (Sonronius dahlbomi) oder Rotbrauner Flachkäfer (Peltis grossa) bedingen die hohe zoologisch-naturschutzfachliche Bedeutung der meisten Offenlandlebensräume und des Erlen-Auwaldes.
Schutzzweck: Erhaltung des natürlichen Grauerlenauwaldes mit seiner natürlichen Überflutungsdynamik sowie der Verlandungsserie von Schwingrasen, über Niedermoore, Pfeifengraswiese und Hochstaudenfluren.
Schutzziele: Erhaltung des Offenland Feuchtgebietskomplexes in seiner mosaikartigen Verzahnung sowie des natürlichen Zustands im Grauerlenauwald.
Nummer des Naturschutzgebietes: | 81c |
Größe des Naturschutzgebietes: | 9,14 ha |
Seehöhe des Naturschutzgebietes: | 790 m |
Verordnung zum Naturschutzgebiet: | 14.01.1994 |