NSG-c 83 Auwald und Feuchtbiotopwiesen "Hubertusseezufluß"
Bez. Bruck-Mürzzuschlag
GEBIETSBESCHREIBUNG:
Das NSG liegt in der mittelmontanen Höhenstufe der nördlichen Randalpen 5 km nordöstlich von Mariazell "in der Walstern" um die Weiße Walster kurz vor der Landesgrenze zu Niederösterreich. Die geologische Situation ist von den Aufschüttungen der Walster geprägt, randlich steht Wettersteinkalk an. Am Talboden haben sich neben diesen jungen Schwemmböden (Alluvionen) v.a. am südlichen Rand anmoorige Böden mit unterschiedlichem Kalkgehalt entwickelt, oberhalb der Abbruchkante im Süden herrscht kalkhaltiger Braunlehm vor. Das Gebiet wird von Ost nach West von der naturnahen Weißen Walster durchflossen, direkt bevor diese in den 1906 künstlich angelegten Hubertussee mündet. An den Ufern stocken Lavendelweiden-Gebüsche und auf höhergelegenen Standorten trockene Fichtenwälder. In der Südhälfte schließen daran ausgeprägte Feuchtstandorte an: Von abgestuften Grauerlen-Bruchwäldern über Schnabelseggen-Riede und verbuschten Pfeifengraswiesen bis hin zu bunten Mädesüßfluren. Nahe der Südgrenze des Gebietes folgt eine höhere Geländekante, auf der Fichten- und Rotföhrenwälder stocken. Darüber schließen artenreiche Magerwiesen an. Im Nordwesten liegt ein kleiner Teich und von Norden reicht der Hangfuß des Sonnwendkogels gerade noch ins Gebiet, im Osten folgen Wirtschaftswiesen.
Sämtliche wassergebundene Lebensräume des Gebietes weisen eine hohe naturschutzfachliche Wertigkeit auf. Das sind die Weiße Walster, der Teich mit Schwimmblattvegetation, die Schnabel-Seggen-Verlandungen, die verbuschte Pfeifengraswiese, der Lavendelweiden-Busch und die Grauerlen-Bruchwälder. Auch die nur teilweise im Gebiet liegenden Magerwiesen im Süden des Gebietes weisen eine hohe Bedeutung auf. Der relativ hohe Anteil an Vorkommen von gefährdeten Pflanzenarten unterstreicht diese Einstufung.
Das Gebiet ist aus tierökologischer Sicht von regionaler Bedeutung. Die unterschiedlichen Feuchtbiotope in Verzahnung ineinander und mit dem Umland sowie die Ungestörtheit und Größe ergeben einen hoch wertvollen Lebensraum. Insbesondere eine vitale Population des Blauschillernden Feuerfalters (Lycena helle) ist von Bedeutung. Andere wichtige Arten sind Mädesüß-Perlmuttfalter (Brenthis ino), Randring-Perlmuttfalter (Boloria eunomia), die Bodenwanze (Lasiosomus enervis) sowie verschiedene Zikadenarten.
Schutzzweck: Erhaltung der offenen Teichfläche mit Schwimmblattvegetation (mit Zwergigelkolben) und der Pfeifengrasstreuwiese sowie des Auwaldes mit Lavendelweide, des Grauerlenbruchwaldes, den offenen Feuchtlebensräumen und der Magerwiesen im Süden.
Schutzziele: Erhaltung einer vitalen Population des Blauschillernden Feuerfalters sowie der Pfeifengrasstreuwiese.
Nummer des Naturschutzgebietes: | 83c |
Größe des Naturschutzgebietes: | 6,81 ha |
Seehöhe des Naturschutzgebietes: | 830 m |
Verordnung zum Naturschutzgebiet: | 21.03.1994 |