Natura 2000 - Wörschacher Moos und ennsnahe Bereiche
- Karte im Digitalen Atlas (GIS Steiermark)
- Verordnung (RIS)
- Infofolder
- Vorprüfungspflichtigen Vorhaben
- Managementplan Kurzfassung
- Managementplan
GEBIETSBESCHREIBUNG
Wörschacher Moor (Vogelschutzgebiet Fauna-Flora-Habitat-Gebiet)
mittlere Seehöhe: 640 m
Fläche: 401 ha
Das Ennstal stellt mit seinem Flußlauf, den Auwäldern und Altarmen der alten Enns, Komplexen aus Hoch- und Niedermooren, ausgedehnten, extensiv bewirtschafteten Feuchtwiesenbereichen, Wasserflächen, Hecken und Feldgehölzen einen Naturraum höchster landschaftsökologischer Wertigkeit dar.
Dieser Lebensraumkomplex steht in seiner Entstehung und Erhaltung in engstem Zusammenhang mit dem Fluß und seiner periodischen Überschemmungstätigkeit. die von der Ennst gesteuerten Grundwasserschwankungen sind von ursächlicher Notwendigkeit für die Dynamik und Aufrechterhaltung der Lebenskreisläufe. Durch ein diffiziles Wechselspiel von natürlichen Faktoren sowie kulturellen Einflüssen in Form traditioneller Mäh- und Streuwiesennutzung konnte sich eine überdurchschnittliche Artenvielfalt sowohl der Pflanzen- als auch der Tierwelt entwickeln und bis heute behaupten.
Die Schwerpunkte dieser Artenvielfalt liegen eindeutig in den flächenmäßig größeren Feuchtgebietkomplexen, so vor allem im Bereich der Altarme, Auwälder und Feuchtwiesen zwischen Niederstuttern und Trautenfels, im Gebiet des Niederhofener Ennsaltarmes und der Leistenbachau, im großen Komplex des Wörschacher Mooses mit seiner Umgebung, ferner auch in Altarm-, Auwald- und Feuchtwiesengebieten der näheren Umgebung der Bezirkshauptstadt Liezen.
Das Wörschacher Moos ist das größte des steirischen Ennstales mit 178 ha Moorfläche. Im nördlichen Nahbereich des Flußgebietes der Enns gelegen, bildet es einen landschaftlichen Mittelpunkt im Ennsal zwischen Aigen, Wörschach, Weißenbach und Liezen und ist von höheren Lagen des Talrandes (Wörschachberg, Kulm, Lassinger Mitterberg) gut einsehbar.
Der Hauptteil des Moores befindet sich im Zustand starker Verheidung und ökologischer Sukzession hin zu einem Waldmoor. Der ursprüngliche Hochmoorcharakter ist infolge tiefgreifender Entwässerungen bis auf Reste, heutiges Naturschutzgebiet, verloren gegangen. Ursprünglich vorhandene Flachmoorbereiche im Westen fielen landwirtschaftlichen Meliorierungsmaßnahmen zum Opfer.
In den Randbereichen und ehemaligen Torfstichen findet sich jedoch ein vielfältiges Biotopmosaik mit ungestörten und regenerierenden Hochmoorschlenken und -bulten, Übergangsmoorbeeiche, botanisch unterschiedliche Niedermoorgebiete, anmoorige Wiesen (Pfeifengras-, Leinseggen-, Irisstreuwiesen, Röhrichte, Au-/Bruchwald, stehende und fließende Gewässer. Insgesamt fünfzehn verschiedene Biotoptypen.
Geologische und Morphologische Charakteristika:
Das beschriebene NATURA 2000 Gebiet liegt in einem alpinen Längstal. Topographi und geologische Verhältnisse sind in erster Linie auf glaziale Überformung zurückzuführen. diese bewirkte die Entstehung eines breiten, ungegliederten und flachen Talbodens mit einem geringen Gefälle (zwischen Liezen und Trautenfels nur 0,05 %). Der breite Talboden und das geringe befälle bewirkten den ehemals stark mäandrierenden Verlauf der Enns.
Das Ennstal besitzt eine ausgeprägte N-S Asymmetrie. Während die südlichen Talflanken durch paläozoische Grauwackengesteine und kristaline Schiefer geprägt sind, wechseln an den nördlichen Talflanken in West-Ostrichtung Lias Fleckenmergel, Dachsteinkalke, Gosau-Schichten und Grauwackenschiefer ab. Erwähnenswert sind die im Gebiet Liezen und Wörschach vorhandenen Werfener Schichten mit eingeschlossenen Gipslagern.
Die Böden im Projektgebiet sind, neben den dominierenden Hoch-, Übergangs- und Flachmooren überwiegend Schwemmland- bzw. auböden sowie Gleye unterschiedlicher Ausprägung. Südlich der Enns finden sich auf silikatischem Ausgangsgestein Braunerden, im Bereich der Talaue braune Auenböden.
Gemeinden im Natura 2000-Gebiet:
Aigen im Ennstal, Lassing, Liezen, Wörschach