Natura 2000 - Gamperlacke
- Verordnung (RIS)
- Infofolder
- Vorprüfungspflichtige Vorhaben Natura 2000
- Managementplan Kurzfassung
- Managementplan
GEBIETSBESCHREIBUNG
Gamperlacke (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet)
mittlere Seehöhe: 630 m
Fläche: 86 ha
Nach der Hebung der ostalpinen Scholle (vor ca. 20 Mil. Jahren) begann die Enns sich ihren Weg entlang tektonischer Störungszonen an der Südgrenze der Kalkalpen zu bahnen. Die heutige Ausprägung erhielt das obere und mittlere Ennstal in der letzten Eiszeit vor ca. 50.000 bis 10.000 Jahren. Nach dem Gletscherrückzug staute sich im Tal hinter der Barriere am Gesäuseeingang Geschiebe und Wasser. Es entstand ein gewaltiger See mit stark schwankendem Wasserstand. Dieser ausgedehnte See ist unter anderem die Ursache für die Moorbildungen im Ennstal. Der nacheiszeitliche große Ennssee wurde durch die Schwemmkegel der Seitenbäche in fünf ehemalige Staubecken unterteilt: Kurmauer, Salzthaler, Wörschacher, Irdninger und Bleiberger Becken.Diese ehemalige Schlinge der Enns südöstlich von Liezen, zw. Enns und der Gleisanlage der ÖBB gelegen, gehört zu den letzten naturnahen Auwaldresten im Ennstal. Die Altarmschlinge, die gänzlich von der Enns isoliert ist, wird von landwirtschaftlichen Nutzflächen (Mähwiesen, Äcker) umgeben. In dem von der Schlinge umschlossenen Grünland finden sich nur mehr Fragmente der ursprünglichen Feuchtwiesenvegetation.
Vegetation:
Das Ufer des Altarmes wird hauptsächlich von Weiden, großteils Silberweiden (Salix alba) und Grauweiden (Salix cinerea), denen vereinzelt Grauerlen (Alnus incana) beigemischt sind, gesäumt. Teilweise stehen die Weiden noch unter Wasser. Dem Weidensaum vorgelagert bzw. mit diesem verzahnt sind Horste der Streifen-Segge (Carex elata) und Schilfröhricht. Die Seggen bilden charakteristische Bulten (bis zu 1,5 m hoch), die mitunter in die offene Wasserfläche hineinragen. Im Altwasser ist noch eine ausgeprägte Unterwasservegetation, in der neben dem Sumpfwasserstern (Callitriche palustris) und dem Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile) das Tausendblatt (Myriophyllum sp.) dominiert, vorhanden. In die offene Wasserfläche eingesprengt finden sich kleine, inselartige Flächen, die mit Weidengebüsch bewachsen sind.
In dem von der Altarmschlinge umschlossenen Bereich sind noch einige sehr schöne Feuchtwiesenelemente, wie die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), das Wollgras (Eriophorum sp.), und das Mädesüß (Filipendula ulmaria), vorhanden.
Gemeinden im Natura 2000-Gebiet:
Liezen, Selzthal