Landesempfang für Wallfahrer
Landeshauptmann-Stellvertreter Siegfried Schrittwieser empfing in Mariazell die Teilnehmer der fünftägigen Wallfahrt „Grüne Pilgerreise", an der zahlreiche Bischöfe Europas vertreten waren.
Mariazell in der so genannten Hoch-Steiermark ist schon oft als religiöses Zentrum und spirituelle Kraftquelle für Christen aller Länder in Erscheinung getreten, so etwa bei der „Wallfahrt der Völker" im Mai 2004 im Rahmen des „Mitteleuropäischen Katholikentages", oder anlässlich des Besuches von Papst Benedikt XVI. im September 2007.
Aus dem Text der Österreichischen Bischofskonferenz:
"Für Schutz der Natur ist jeder Christ verantwortlich"
Festgottesdienst in Mariazell zum Abschluss der Wallfahrt der europäischen Umwelt-Bischöfe - Kardinal Schönborn mahnt im "Kathpress"-Gespräch mehr Bewusstsein für Zusammenhang von Gerechtigkeit und Umweltschutz ein.
Mit einem Appell an jeden einzelnen Christen, sich verstärkt für die Bewahrung der Natur einzusetzen, ist in Mariazell am Sonntag die internationale Wallfahrt der europäischen Umwelt-Bischöfe zu Ende gegangen. P. Duarte da Cunha, Generalsekretär des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), rief die Gläubigen bei einem Festgottesdienst in der Mariazeller Basilika auf, im jeweils eigenen Bereich noch stärker als bisher natürliche Ressourcen zu schonen und den Schutz der Umwelt als vordringliche Aufgabe zu verstehen.
Dem Gottesdienst standen Kardinal Christoph Schönborn, Kardinal Peter Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, sowie der steirische Diözesanbischof Egon Kapellari vor. Zahlreiche Bischöfe und Priester aus ganz Europa konzelebrierten in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche.
Im Gespräch mit "Kathpress" zum Ende der Wallfahrt betonte auch Kardinal Schönborn, dass jeder einzelne Christ in seinem persönlichen Lebensbereich "ungeheuer viele Möglichen hat, bescheiden mit den natürlichen Ressourcen umzugehen". Schönborn: "Die Verantwortung für die Umwelt beginnt bei den kleinen Dingen." Es brauche ein neues Gespür dafür, dass heute verbrauchte Ressourcen künftigen Generationen fehlen.
Das Motto der CCEE-Wallfahrt lautete: "Wenn Du den Frieden willst, bewahre die Schöpfung." Schönborn wies darauf hin, dass dieser Zusammenhang von Gerechtigkeit und Frieden sowie der Sorge für die Umwelt noch nicht genügend im Bewusstsein des wohlhabenden Europas verankert sei. In Entwicklungsländern, wo der unverantwortliche Umgang mit der Natur sehr viel schneller dramatische Auswirkungen zeigt, sei dieser Zusammenhang schon viel klarer. Schönborn: "Das müssen wir in Europa noch lernen."
Lobend hob Schönborn auch den ökumenischen Aspekt der "grünen" Pilgerreise hervor. So waren unter den Pilgern auch Vertreter der reformierten und orthodoxen Kirchen und auch der ökumenische Gebetsgottesdienst am Freitagabend in St. Pölten hatte großes Interesse gefunden.
Was die orthodoxe Kirche betrifft, sei es vor allem ein Verdienst des ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., dass das Anliegen der Bewahrung der Schöpfung immer wichtiger werde, so Schönborn, der zugleich auch zahlreiche Initiativen auf Seiten der evangelischen Kirchen würdigte.
Für die katholische Kirche wolle er vor allem Papst Benedikt XVI. hervorheben, so der Kardinal weiter. Es sei beeindruckend, "wie deutlich der Papst immer wieder von der Verantwortung für die Schöpfung spricht".