Menschenrechtspreis des Landes Steiermark verliehen
Engagement für die Wahrung der Menschenrechte vor den Vorhang geholt
Graz (6. März 2015).- Kurt Senekovic, Obmann des Vereins Achterbahn, Brigitta Raith, Ordensschwester von „Missionarinnen Christi" und Birgit Benke, Leiterin des Projektes „Schattenkinder - Kinder auf der Flucht ins Licht", verbindet vor allem eines, ihr Engagement für die Menschenrechte. Für ihren Einsatz wurde ihnen heute Mittag (6.3.2015) von Landeshauptmann Franz Voves der Menschenrechtspreis des Landes Steiermark im Weißen Saal der Grazer Burg überreicht. „Menschenrechte werden leider oftmals mit Füßen getreten und es gilt daher besonders, auf deren Einhaltung zu achten. Wir leben glücklicherweise in einem Land in dem die Menschenrechte geachtet werden, jedoch gibt es weltweit viel zu viele Menschen, die dieses Glück nicht haben. Wir brauchen Menschen wie Sie. Durch Ihr Engagement wird unsere Welt ein Stück ‚menschlicher′", so LH Voves beim Festakt in der Burg. Neben dem Leiter der Jury, Landesamtsdirektor Helmut Hirt, gratulierten auch die Landesräte Siegfried Schrittwieser und Christopher Drexler sowie die zweite Präsidentin des Landtages Steiermark, Ursula Lackner, den Preisträgern.
In seinem Festvortrag „Was ist der Mensch: Humankapital oder Gesamtkunstwerk?" hob Caritas-Direktor der Diözese Graz-Seckau Franz Küberl die Fähigkeit jedes Einzelnen hervor, seinen Mitmenschen zu helfen und dass jeder von uns selbst ein wenig besser sein kann.
Kurt Senekovic (Verein Achterbahn)
Der von Obmann Kurt Senekovic 2006 gegründete Verein Achterbahn ist eine Betroffenenbewegung von und für Menschen mit psychischen Beeinträchtigung, die aus dem Verlangen von Menschen mit psychischen Erkrankungen entstand, selbstbestimmt zu leben. Um Betroffenen optimale Hilfestellung bieten zu können, macht es sich der Verein zur Aufgabe, die eigenen Erfahrungen an einen möglichst großen Kreis von Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten weiter zu geben. Weiters sich in der Öffentlichkeit für die Anliegen, Bedürfnisse und Wünsche von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung einzusetzen und sich mit den wichtigen psychosozialen Einrichtungen in der Steiermark bzw. österreichweit zu vernetzen.
Schwester Brigitta Raith
Brigitta Raith stammt aus Fladnitz an der Teichalm und ist seit über 20 Jahren im Kongo (Südafrika) tätig. Seit vier Jahren ist sie Regionalleiterin im Kongo der Ordensgemeinschaft „Missionarinnen Christi" und dort im unermüdlichen Einsatz zum Wohle der armen Bevölkerung. Vier Projekte, die unter ihrer Verantwortung umgesetzt wurden und immer noch werden, gilt es hervorzuheben: Die Kranken- und Geburtenstation in Kinshasa, in der in den Jahren 2012 und 2013 insgesamt 2.470 Patienten behandelt und 208 Kinder geboren wurden. Eine Fachschule für Frauen in Yemo, mitten im Urwald in der Provinz Äquator und der Kindergarten in Taung (Kimberley Südafrika), in dem derzeit 100 Kinder betreut werden. Aktuell setzt sie sich gerade für den Bau eines Dammes am Tshuapafluss ein, was einen bedeutenden Entwicklungsfaktor für die Region darstellt. In Vertretung von Schwester Raith übernahm ihre Missionsschwester Monika Schoner den Preis. Ihr selbst war es leider nicht möglich, von Südafrika anzureisen.
Birgit Benke („Schattenkinder - Kinder auf der Flucht ins Licht?")
In ihrem Projekt setzen sich Kinder spielerisch, darstellerisch und künstlerisch mit der Thematik „Kinder auf der Flucht ins Licht?" auseinander. Die Projektbeteiligten, zwei Pädagoginnen, eine Tänzerin, ein Regisseur, haben es sich zum Ziel gesetzt, Kinder für das Thema zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, sich für die Rechte von Menschen auf der Flucht einzusetzen. Diese Basisarbeit, Kinder an das Thema Integration heran zu führen, ist gerade jetzt, wo viel über die Flüchtlingsaufnahmen in Österreich berichtet wird, besonders wertvoll.
Der mit 7.500 Euro dotierte Preis wird auf Basis des Vorschlages einer Jury und eines entsprechenden Beschlusses der Steiermärkischen Landesregierung vergeben. Mit dem Menschenrechtspreis des Landes Steiermark, der heuer bereits zum zwölften Mal vergeben wurde, werden Aktivitäten zur Durchsetzung, Entwicklung und Förderung der Menschenrechte sowie Leistungen auf diesem Gebiet im In- und Ausland gewürdigt. Insgesamt wurden acht Vorschläge eingereicht. Mit den diesjährigen Preisträgern haben 29 Steirerinnen und Steirer beziehungsweise Institutionen den Preis erhalten.
Graz, am 6. März 2015