Europäisches Netzwerk biogenetischer Reservate
Das Europäische Netzwerk biogenetischer Reservate wurde 1976 vom Europarat geschaffen. Derzeit umfasst das Netzwerk 41 Staaten; Österreich ist seit 1976 Mitglied.
Ziel ist die Schaffung eines europäischen Netzwerkes von Schutzgebieten, um bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Der Schutz von bestimmten Lebensräumen oder ganzen Ökosystemen trägt zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts und zur Bewahrung der Natur bei. Außerdem stellen biogenetische Reservate eine Forschungsgrundlage bzw. ein lebendiges wissenschaftliches Betätigungsfeld dar, in dem Funktionsweise und Entwicklung der natürlichen Ökosysteme untersucht werden können. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen zur Aufklärung der Öffentlichkeit in Natur- und Umweltschutzfragen dienen.
Die Meldung eines Gebietes als biogenetisches Reservat erfolgt freiwillig auf Initiative des Mitgliedstaates. Zwei wesentliche Kriterien werden bei der Auswahl der biogenetischen Reservate berücksichtigt: die Bedeutung des Standorts für den Naturschutz und die Wirksamkeit ihres Schutzstatus. Nur bestehende Schutzgebiete kommen als biogenetische Reservate in Betracht. Die Gebiete bzw. Lebensräume müssen bereits durch gesetzliche Bestimmungen des jeweiligen Mitgliedstaates streng geschützt sein und typische, einzigartige, seltene oder bedrohte Arten beherbergen.
Biogenetische Reservate in Österreich
Die ersten biogenetischen Reservate in Österreich wurden im Jahre 1988 ausgewiesen. Das österreichische Netz umfasst derzeit 56 Gebiete mit einer Gesamtfläche von rund 1.730 km² (2,1% der Landesfläche).
Liste der biogenetischen Reservate in der Steiermark
|
Biogenetisches Reservat |
Fläche |
Teilweise bzw. zur Gänze geschützt als |
1 |
Attemsmoor bei St. Veit im Vogau |
15,4 |
NSG |
2 |
Deutschlandsberger Klause |
27 |
NSG |
3 |
Gulsenberg bei Kraubath |
13 |
NSG |
4 |
Kirchkogel bei Pernegg |
35,8 |
NSG |
5 |
Murauen im Grazer Feld, Leibnitzer Feld und zwischen Spielfeld und Sicheldorf |
11.000 |
LSG, NSG |
6 |
Puxer Auwald bei Frojach |
3,3 |
NSG |
7 |
Raabklamm |
500 |
NSG |
8 |
Seekar und Bärental a.d. Koralpe |
1.000 |
NSG |
9 |
Wörschacher Moor |
39 |
NSG |
10 |
West- und Osthänge des Zirbitzkogels |
2.314 |
NSG |
|
Gesamtfläche Steiermark |
14.947,5 |
NSG = Naturschutzgebiet; LSG = Landschaftsschutzgebiet
Quelle: Umweltbundesamt 1999