Erlenbach: Fertigstellung des Hochwasserschutzes
In den vergangenen Jahren kam es durch den Thalerbach und seinem Zubringer Erlenbach mehrmals zu großflächigen Überflutungen im Gemeindegebiet von Thal und in weiterer Folge im Bezirk Gösting in Graz.
Aus über 30 Varianten für einen technischen Hochwasserschutz wurde die Kombination aus einem Rückhaltebecken und einem ca. 700m langen Linearausbau gewählt und nun nach fast 2-jähriger Bauzeit fertiggestellt.
Die Gesamtkosten von ca. 1,75 Mio. Euro werden vom BMLFUW, dem Land Steiermark, der Stadt Graz und der Marktgemeine Thal getragen.
Der 250m lange und 4,30m hohe Homogendamm, östlich des Schlosses Oberthal, besitzt eine Kubatur von ca. 8.000m³ und vermag die HQ100-Spitze von 12,4 auf 1,2 m³/s, bei einem Speicherinhalt von 31.650m³, zu reduzieren.
Aufgrund des nur bedingt tragfähigen Untergrundes wurde unter fachlicher Begleitung der geotechnischen Bauaufsicht eine Vorlastschüttung aufgebracht und erst nach Abklingen der Setzungen mit dem Aufbau des Dammes und dem Betonieren des Grundablassbauwerkes durch eine Baufirma, welche als Bestbieter aus dem Vergabeverfahren hervorging, begonnen.
Der Ausbau des Unterlaufes erfolgte durch die Kollektivarbeiter der Baubezirksleitung, wobei dabei auch 2 Gemeindestraßenbrücken neu, mit vergrößerten Abflussquerschnitten, errichtet wurden. Die Stahlbetonwiderlager wurden in Ortbetonbauweise hergestellt; die Tragwerke inklusive Randbalken als Betonfertigteile versetzt.
Bei der Stabilisierung der neuen Uferböschungen wurde weitestgehend auf eine harte Verbauung aus Steinen und Beton verzichtet. Zur Ausführung kamen Bauweisen aus Lärchenholz, wie die Krainerwand und der Pfahlverbau, wobei von den Kollektivarbeitern der Baubezirksleitung dabei rund 10.000m Holzpiloten mit einem Durchmesser von etwa 20cm und 8.000 Nägel mit 30cm Länge verarbeitet wurden.
Durch diese Art der Ufersicherung und den Sohlstrukturierungen mit Wurzelstöcken, Holz und Steinen ist es der Baubezirksleitung auch beim Erlenbach gelungen, einem Gewässer, inmitten eines teilweise sehr dichten Siedlungsgebietes, ein naturnahes Erscheinungsbild zu verleihen und dessen ökologische Funktionsfähigkeit enorm zu verbessern.