Geschichte
11. Jhd.: Erste urkundliche Erwähnung von St. Martin
ab 1144: St. Martin ist im Besitz des Stiftes Admont (792 Jahre)
1638: Schloss und Schlosskirche werden in der heutigen Form erbaut
1914: Beginn der Volksbildung durch Josef Steinberger
1919: Gründung des Volksbildungsheimes Schloss St. Martin
1936: St. Martin wird Landeseigentum
1980: Neubau der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft St. Martin
1982: Umbau und Generalsanierung des Schlosses
2013: Anleuchtung des Schlosses und der Schlosskirche
2018-20: Neugestaltung des Schlosses und Generalssanierung des Schlosshofes
2019: Innensanierung der Schlosskirche und Erneuerung der Beleuchtung
St. Martin scheint bereits in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts urkundlich als Besitz der Aribonen auf. Seit 1144 sind Schloss und Kirche als Propstei des Stiftes Admont nachgewiesen, wobei schon im Jahr 1072 Teile des Gutes als Schenkung an den Stift gegangen waren. 1557 wurde zu einem Renaissance-Schloss umgebaut. 1638 erfolgte unter dem Baumeister Peter Fasoll ein weiterer Umbau des Schlosses. Die Innenausstattung der separat stehenden Schloss-Kirche aus den Jahren 1738-1740 ist eines der Hauptwerke von Josef Stammel. Im 19. Jahrhundert gehörte der groß angelegte Park bei den Weihern (als ad Wiarn bereits seit 1185 nachgewiesen) rund um die Quelle des Bründlbaches zum Schloss, welche wiederum mit zahlreichen Teichen, Alleen und Grotten gestaltet war.
Das Schloss ist ein viereckiger, zweistöckiger Bau mit einem Arkadenhof und vier Ecktürmen sowie einem Glockenturm. Es sind heute noch Reste der einstigen Grabenanlagen zu sehen.
1914 begann Dr. Josef Steinberger seine volksbildnerische Tätigkeit im Schloss St. Martin. Zu Beginn des 1. Weltkrieges musste er das Schloss verlassen. Er kehrte 1919 nach St. Martin zurück. Bis 1936 gehörte das Schloss dem Stift Admont und ist seitdem im Besitz des Landes Steiermark. 1938 wurde Steinberger abermals vertrieben. Von 1938 - 1945 war Filibert Gragger zum Direktor vom "Martinshof" ernannt. Ab 1941 wurde das Schloss Herberge für Parteiveranstaltungen und Schulungen der Nationalsozialisten. Die Nordseite des Schlosses wurde durch Bombentreffen 1944 und 1945 vollständig zerstört. 1945 konnte die Bildungstätigkeit durch Josef Steinberger wiederaufgenommen werden, 1952 wurde der Wiederaufbau des Schlosses fertiggestellt. 1982 Neubau der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft, gleichzeitig Umbau und Ausgestaltung des Schlosses zum Bildungshaus in seiner heutigen Form. 2018 - 2020 umfassende Neugestaltungen und Generalsanierungen im Schloss, im Schlosshof und in der Schlosskirche.