Auswirkungen einer Nutzungsaufgabe auf die Artenzusammensetzung und Pflanzenartenvielfalt im Grünland
Auswirkungen einer Nutzungsaufgabe auf die Artenzusammensetzung und Pflanzenartenvielfalt im Grünland
Die Erhaltung und Förderung der Pflanzenartenvielfalt sind wichtige Ziele des Naturschutzes. Daher wurden im Rahmen dieser 9jährigen Sukzessionsstudie die Auswirkungen einer Nutzungsaufgabe auf die Artenzusammensetzung und Pflanzenartenvielfalt im montanen Grünland in Abhängigkeit von den Standortsbedingungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Vegetationsentwicklung im brachgefallenen Grünland sehr wesentlich von den lokalen Standortsverhältnissen, von der Artenzusammensetzung der Vegetation zum Zeitpunkt der Nutzungsaufgabe und von der Wuchsform der dominierenden Arten beeinflusst wird. Insbesondere die Nährstoffverfügbarkeit im Boden dürfte ein wesentlicher Faktor für die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Vegetationsveränderungen sein. Auf einer Hangverebnung haben sich aufgrund des nährstoffreicheren Bodens bereits nach 4 Brachejahren die Artenzusammensetzung, Struktur und Physiognomie der Pflanzengesellschaft deutlich verändert; ein starker Wechsel der Artengarnitur ging mit einer floristischen Artenverarmung einher. Auf einem Südhang mit einem vergleichsweise nährstoffärmeren Boden hingegen konnten auch nach 9 Brachejahren nur geringe Vegetationsveränderungen festgestellt werden. Wenn das Ziel die Erhaltung der Pflanzenartenvielfalt ist, dann müssen geeignete Pflegemaßnahmen auf nährstoffreichen Böden in kürzeren Zeitabständen (zumindest alle 3 Jahre) durchgeführt werden als auf nährstoffarmen Böden (etwa alle 5 bis 10 Jahre).
Schlagwörter: Grünlandbrache, Dauerbeobachtungsflächen, sekundäre Sukzession, Vegetationsveränderungen, Pflegemaßnahmen.
Schlagwörter: Grünlandbrache, Dauerbeobachtungsflächen, sekundäre Sukzession, Vegetationsveränderungen, Pflegemaßnahmen.