Rote Listen der Tiere der Steiermark
Rote Listen sind eines der wichtigsten Instrumente des Naturschutzes: Sie dienen unter anderem als Referenz für die naturschutzfachliche Bewertung von Flächen, für die Entscheidungsfindung bei Verfahren und bei der Maßnahmenplanung in Projekten mit Naturschutzbezug. Und nicht zuletzt sind sie auch ein wesentliches Mittel zur Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit in Hinblick auf Artenvielfalt bzw. Biodiversität. Die Steiermark war - dank der Pionierarbeit von Johannes Gepp, Franz Wolkinger und ihren „Mitstreitern" - eines der ersten Länder der Welt, für das Rote Listen veröffentlicht wurden. Diese Listen sind allerdings für viele Tiergruppen bereits stark veraltet: Die letzte Einstufung vieler Tiergruppen stammt aus 1981, aktuellere Ausnahmen sind Vögel (Albegger et al. 2015), Fische (Woschitz 2007) und Wanzen (Frieß & Rabitsch 2015). Vom Land Steiermark wurde daher die Erarbeitung neuer Roter Listen in die Liste prioritärer Naturschutzprojekte aufgenommen. Projektträgerin ist die Österreichische Naturschutzjugend, Landesgruppe Steiermark. Die Bearbeitung erfolgte in den Jahren 2018 bis 2021 durch das Ökoteam[1]Institut für Tierökologie und Naturraumplanung als Auftragnehmer gemeinsam mit vielen namhaften ExpertInnen. Beurteilt werden alle jene Tiergruppen*, für die nach Ansicht des Projektkoordinationsteams eine ausreichende fachliche Basis für die Erstellung einer Roten Liste existiert. Dies bedeutet, dass ausreichend viele aktuelle und historische Daten aus weiten Teilen der Steiermark vorliegen, dass die Biologie, Ökologie und Taxonomie der Arten weitestgehend bekannt ist, und dass BearbeiterInnen mit langjähriger Erfahrung mit dieser Tiergruppe in der Steiermark für die Bearbeitung verfügbar sind.