Die sieben steirischen Naturparke – vielfältige, charakteristische Typuslandschaften
Das Ziel der Naturparkentwicklung in der Steiermark war von Beginn an, eine besondere Region der zuvor definierten Typuslandschaften (z. B. Steirisches Randgebirge) der Steiermark mit dem Prädikat „Naturpark" auszuzeichnen. Dadurch wurde richtigerweise eine Inflation an Naturparken vermieden um das Besondere hervorzuheben. Aus diesem Grund sind in der Steiermark auch keine neuen Naturparke geplant, obwohl es immer wieder Wünsche in diese Richtung gibt.
Naturpark ist keine eigene Schutzkategorie, wie etwa ein Nationalpark. Jeder Naturpark liegt in einem Schutzgebiet, meist Landschaftsschutzgebiet, und ist eine zusätzliche Auszeichnung für einen bestimmten Landschaftsraum. Die Auszeichnung gilt in besonderer Weise den Menschen, welche diese Natur- und Kulturlandschaft durch ihre behutsame Lebens- und Bewirtschaftungsweise geschaffen haben und noch immer erhalten. Das bedeutet, dass ein Naturpark nicht „Natur pur" ist, sondern Werk der Bewohner und Bewirtschafter durch Jahrhunderte - eben Kulturlandschaft, aber von besonders ästhetischem Reiz.
Die Naturparke arbeiten nach dem sogenannten 4-Säulen-Modell - Schutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung - welches vom Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) für alle Naturparke verbindlich festgelegt wurde.
Die vier genannten Säulen sollen Projektplanung und -durchführung gleichrangig behandelt werden, wobei der Naturschutz die (Ausgangs)Basis darstellt.
Zielgerichtet arbeiten die Verantwortlichen in den Naturparken an den vier Aufgaben:
Schutz
Ziel ist, den Naturraum durch nachhaltige Nutzung und schonende Bewirtschaftung in seiner reichen Vielfalt und einzigartigen Schönheit zu erhalten und die durch Jahrhunderte entwickelte Kulturlandschaft auch für die Zukunft zu sichern.
Erholung
Ziel ist, dem Landschaftscharakter und den sonstigen Möglichkeiten entsprechend, attraktive und gepflegte Erholungseinrichtungen und Erholungsmöglichkeiten in gesunder Luft und Ruhe anzubieten - weg vom Laufrad des täglichen Lebens.
Bildung
Ziel ist, auch durch interaktive Formen des Naturbegreifens und -erlebens und durch spezielle Angebote Natur und Kultur und deren Zusammenhänge und Kreisläufe erlebbar zu machen. In diesem Bereich bieten die steirischen Naturparke besondere Schulprogramme an.
Regionalentwicklung
Ziel ist, über den Naturpark(verein) Impulse für eine regionale Entwicklung durch Zusammenarbeit von Naturschutz, Landwirtschaft, Tourismus, Kulturschaffenden und Bildungseinrichtungen zu geben um damit die Wertschöpfung zu erhöhen und die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern.
Organisationsform
Das Leitungsgremium der sieben steirischen Naturparke ist der jeweilige Naturparkverein. Den Vorstand bilden ehrenamtlich arbeitende Funktionäre. Verantwortlich für die tägliche Arbeit sind angestellte Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer und MitarbeiterInnen.
Finanziert werden die Naturparkvereine durch Fördermittel der Abteilung 13 Umwelt und Raumordnung, Referat Naturschutz und der Naturparkgemeinden. Weitere Finanzierungen gibt es durch Projektförderungen aus den verschiedenen EU - Fördertöpfen. Für diese Projekte müssen allerdings Eigenmittel bereitgestellt werden, was durch die angespannte finanzielle Situation der Naturparkvereine leider nicht immer möglich ist.
Kernaufgaben
- Naturparke arbeiten in den Aufgabenfeldern Naturschutz, Bildung, Erholung und Regionalentwicklung für Erhalt und Entwicklung ökologischer intakter Kulturlandschaften.
- Schützen durch Nützen - Gut vernetzte Vor-Ort-Managements sichern gesunde Lebensgrundlagen durch Schutz-, Pflege- und Nutzungsformen im Sinne ökonomische, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit.
- Stärkung und lokalen und regionalen Wirtschaft durch Steigerung und Wertschöpfung, vor allem durch zahlreiche Naturschutz- und Regionalentwicklungs-Projekte.
- Innovative Naturvermittlung als zentrales Instrument der Bewusstseinsbildung für integrierten, dynamischen Naturschutz.