Erhebung naturschutzfachlich bedeutender Pfeifengraswiesen in der Steiermark
Die angewandte Methodik ist sehr gut geeignet naturschutzfachlich hochwertiges,
nicht unter Vertragsnaturschutz stehendes Grünland zu eruieren und zielgerichtete
Vorgespräche mit den BewirtschafterInnen zu führen.
Zu 34 vorwiegend einschürigen Grünlandflächen wurden detaillierte botanische
und zoologische Befunde (unterschiedliche Tiergruppen) erarbeitet. Jede Fläche
wird naturschutzfachlich bewertet, Gefährdungsfaktoren werden angeführt, Pflegekonzepte
vorgeschlagen sowie der Handlungsbedarf und die Dringlichkeit für die naturschutzfachliche
Sicherung im Rahmen von Vertragsnaturschutzmaßnahmen werden
angegeben.
Es konnten etliche naturschutzfachlich interessante, darunter 8 als landesweit bedeutend
eingestufte Feuchtgrünlandflächen, die aktuell nicht gesichert sind, bearbeitet
werden.
Mit vielen BewirtschafterInnen fanden Flurbegehungen und Besprechungen vorort
statt. In den meisten Fällen konnte Interesse für Vertragsnaturschutzmaßnahmen und
die heimischen Naturvielfalt geweckt werden.
Insgesamt wurden ca. 9 ha Pfeifengraswiesen des FFH-Lebensraumtyps 6410
kartiert. Damit sind ein Viertel aller Flächen Pfeifengras-Streuwiesen.
Es wurden 21 Pflanzenarten der Roten Liste nachgewiesen, unter anderem die Raritäten
Saum-Segge, Kriech-Segge, Lungenenzian, Braun-Kopfried, Niedrige
Schwarzwurzel oder Sumpf-Greiskraut.
Für etliche sehr seltene, hochgradig gefährdete und naturschutzfachlich bedeutende
Tierarten unterschiedlicher Tiergruppen konnten aktuelle Daten über die
Verbreitung und Habitatbindung gewonnen werden.
3 Tierarten konnten erstmals für das Bundesland festgestellt werden.