Natura 2000 - Steirische Grenzmur mit Gamlitzbach und Gnasbach
- Karte im Digitalen Atlas (GIS Steiermark)
- Managementplan
- Änderung des Europaschutzgebietes Nr. 15 - Steirische Grenzmur mit Gamlitzbach und Gnasbach (AT 2213000)
- Verordnung (RIS)
- Erläuterungen
- Anlage B
- Anlage C 1 - 9
- Anlage C 10 - 18
- Anlage C 19 - 27
- Anlage C 28 - 36
GEBIETSBESCHREIBUNG
Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet
mittlere Seehöhe: 230 m
Fläche: 2160 ha
Die Mur, der größte Fluss der Steiermark, entspringt in den Hohen Tauern und hat eine Länge von 444,4 km. Auf seinen ersten 314,8 km ist der Fluß in seinem Kontinuum durch zahlreiche Kraftwerksbauten zerschnitten. Von Spielfeld bis zur Mündung in die Drau aber findet man auf Grund des relativ geringen energetischen Potentials noch eine kraftwerksfreie Fließstrecke von 129,6 km vor. An der Grenzstrecke der Mur zwischen Slowenien und der Steiermark, von Spielfeld bis Sicheldorf, befinden sich auf einer Länge von 33,4 km die zweitgrößten Auwälder Österreichs.
Es handelt sich dabei um die letzte weitgehend intakte Tieflandstrecke eines größeren Flusses in der Steiermark mit begleitenden Auwaldgürtel und einzelnen Altarmen.
Das Gebiet liegt im Alluvialbereich der Mur und ist geologisch von Buntschottern dominiert.
Nach der Murregulierung, gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, wurden die Altarme großteils vom Hauptgerinne abgeschnitten, gleichzeitig begann ein kontinuierlicher Eintiefungsprozeß des Flusses. Nach dem 2. Weltkrieg setzte in den trockengefallenen Aubereichen die Schottergewinnung zuerst in Form von Trockenbaggerungen und seit ca. 20 Jahren in Form von Naßbaggerungen ein.
Aufgelassenen Baggerteiche stellen heute Sekundärlebensräume für verschiedene Vogelarten (besonders Flußuferläufer, Flußregenpfeifer, Uferschwalbe) dar, deren Primärlebensräume durch die Regulierung weitgehend verschwunden sind (SACKL 1997).
Ursprünglich waren die häufig überfluteten, nicht bewaldeten Flächen als Dauergrünland genutzt, inzwischen überwiegt das Ackerland mit intensivem Maisanbau.
Flurgehölze in der offenen Landschaft findet man im Gebiet noch relativ häufig. Bemerkenswert sind die Eichengalerien im Bereich von Halbenrain.
Neben den angeführten prioritären Habitaten bzw. im gemeinschaftlichen Interesse gelegenen Lebensraumtypen, hat sich auf der Sohle der Trockenbaggerungen ein der Weichholzau ähnlicher Weide- Pappelbestand gebildet. Für eine Weiterentwicklung zu einer artenreichen Weichholzau fehlt die durch Ausbleiben von Überschwemmungen unterbundene Zufuhr von Flusssedimenten.
Frühere Nebennutzungen in den Wäldern wie Streunutzung, Mahd und Beweidung der Waldgräser haben seit dem zweiten Weldkrieg fast völlig aufgehört.
Aus Sicht der Fließgewässerökologie stellen sowohl die Mur mit ihren Altlaufresten als auch die in das Gebiet miteinbezogenen Zubringer in der Steiermark als österreichweit Besonderheiten dar. Die ausgewiesenen Gewässerstrecken sind hinsichtlich ihres Artenbestandes an Fischen und Muscheln sowie der Gewässerstrukturen relativ gut erforscht und wurde bei der Abgrenzung des Gebietes darauf geachtet, dass die repräsentativen Vorkommen wertvoller Schutzgüter weitgehend erfasst sind. Einige dieser Schutzgüter kommen auch in derzeit hart regulierten Abschnitten vor.
Wegen der Regulierungsmaßnahmen in der Vergangenheit besteht allerdings ein sehr großer Sanierungsbedarf.
Gemeinden im Natura 2000-Gebiet
Deutsch Goritz, Ehrenhausen an der Weinstraße, Gamlitz, Gnas, Halbenrain, Mureck, Murfeld, Bad Radkersburg, Sankt Peter am Ottersbach, Straden, Straß-Spielfeld
INFORMATION
INTERREG IIIA Projekt - Maßnahmen Unteres Murtal